Memorandum

Warum dieses Memorandum?

Ich finde aus meiner Sicht, das viele Punkte dringend in der Erstaufnahmeeinrichtung für Asylanten in Suhl geändert werden müssen. Es gibt ein Sprichwort im Deutschen, das ich bei meinem Studium der deutschen Sprache kennengelernt habe: Viele Köche verderben den Brei. Ob nun dafür das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge BAMF oder das Land Thüringen zuständig ist, oder die Stadt Suhl vermag ich nicht zu sagen. Aber ich wünsche mir, das die richtigen Stellen davon erfahren und sich angesprochen fühlen und auch freiwillig motiviert für die da lebenden Insassen etwas positives zu verändern. Ich wünsche mir, das vielleicht meine deutschen Freunde mir helfen können die Probleme bekannt zu machen, damit etwas geschieht.

In den nächsten Punkten habe Probleme versucht darzustellen, die verändert weirden müssen

1. Kinder bekommen meistens kein kindgerechtes Essen. Nur bis zum Alter von 1,5- 2 Jahre ist "Kinderessen" vorgesehen. Die 2-jährigen Kinder essen dann dasselbe, was Erwachsene hier essen müssen (und das ist oft sehr scharf). An der Reaktion der Kinder kann man sehr leicht sehen, dass ihnen das weder schmeckt noch gefällt. Sie essen dann davon einfach nichts. Nährstoffe Kalorien und Mineralien-Vitamine fehlen dann für das Wachstum.
2. Die Kinder in Quarantäne haben keine Spielzeuge (außer 1-2 Fußbälle für alle, und nachdem ich 3 Wochen lang genervt habe – wurden auch ein Paar Dreiräder zum ausleihen gestellt). In dem Quarantäne Gebäude, was schon seit 5-6 Monaten existiert für die Absonderung von Menschen unter quarantäneähnlichen Bedingungen benutzt wird, gibt es weder Spielgerät oder schon gar keine Kinderbücher.
3. Kinderzimmer in Familiengebäude ist ständig zu. Es gibt keinerlei sinnvolle Beschäftigungen für Kinder. Viele Kinder bleiben ständig alleine und versuchen sich selbst zu beschäftigen.
4. Quarantäne dauert oft 3 Wochen (statt vorgeschriebenen 2), auch nach dem Corona-negativen Testergebnisse! Ich kenne schon ganze Reihe von Menschen, denen so geht oder die das schon hinter sich haben. Die sogar 2 Corona-negativen Testergebnissen hatten mußten weiter in Quarantäne bleiben.  (Nach den mir vorliegenden Informationen, wurde Quarantäne-Dauer auf eine Woche minimiert)
5. Menschen mit chronischen Krankheiten, und Menschen, die besondere Essen-Bedürfnisse haben (z.b. bei Magenerkrankung, Diabetes usw.) bekommen das gleiche Essen wie alle. Z.b eine Frau hier im EAE hat Diabetes, und ihr Mann ist gezwungen für sie Essen im Geschäften zu klauen, weil das was in der Kantine gegeben wird, soll man bei Diabetes meiden. Oder ein Mann der Magenerkrankung hatte, und der auch oft beim Arzt hier deswegen war – hat auch dasselbe Essen bekommen bis es ihm ganz schlecht ging, dass er gar nichts essen konnte.
6. Asylbewerber zweiter Klasse? Die Menschen mit Behinderungen bleiben in Erstaufnahmeeinrichtung am längsten – 7-9 Monaten und länger, begründet wird es dadurch, dass es kompliziert ist eine passende Wohnung für die zu finden.
7. Die Invaliden haben oft kein geeignetes Bett ( was automatisch hoch und runter geht, und Handgriff haben würde).
8. Die Invaliden, die therapeutische Hilfe brauchen, bekommen die nicht, dadurch wird ihr Zustand schlimmer.
9. Auch die Gegenstände, die ein körperbehinderter Mensch braucht, wie Gehhilfe (Gehbock) bekommen sie nur versprochen.
10. Die Sozialarbeiter (die als Dolmetscher auch tätig sind) verweigern manchmal zu dolmetschen (mit Begründung, dass es sowieso nicht hilft)
11. Die Notärzte weigern von Zeit zu Zeit auf Territorium von Erstaufnahmeeinrichtung zu fahren, mit Begründung, dass sie Angst haben ( vor Asylanten, vor Corona, etc.)
12. Das Essen in der Kantine ist sehr oft auch für einen gesunden erwachsenen Mensch zu scharf.
13. In vielen Zimmer gibt es 4 Eisenbetten (also für 4 Menschen gedacht), und nur 2 Blechschränke, und oft kein einzigen Tisch oder Stuhl.
14. Die Wäsche bekommt man immer feucht (Bügelnass). Selber darf man nicht waschen oder den Trockner benutzen.
15. Es gibt nur 1 Komplekt Bettwäsche, sodass, mann nicht schlafen gehen kann, bis die feuchte Bettwäsche trocken wird. Dasselbe mit nassen Sachen.
16. Es gibt nur 2-3 Besen und andere Sachen zum Aufräumen im Zimmer, die man bei Sozial ausleihen soll.
17. Man hat kein Schlüssel fürs Zimmer, das heisst, mitte in der Nacht kann ein besoffener Mann in Zimmer zu einer Frau z.B. reingehen.
18. Es gibt auch kein Schlüssel für den Schrank. Das heisst, in meiner Abwesenheit jeder kann rein und meine Wertgegenstände sind aufeinmal weg. Außerdem sind Belegungen der Zimmer mit neu ankommenden Personen auch in Abwesenheit von Menschen möglich. Aber keiner übernimmt dabei Haftung bei Verlust von privaten Eigentum.
19. Medizinisches Personal weigert sich die Resultaten von medizinischen Untersuchungen auszuhändigen. Ich habe meinen Resultat ab 18.08.2020 erst am 08.09.2020 erhalten, nachdem ich zwei Tage hören musste, dass "eigentlich bekommt keiner die Ergebnisse von Test, die brauchst Du sowieso nicht".
20. Die Notärzte weigern sich häufig das Lagergelände zu besuchen, mit dem Argument, sie hätten Angst vor Leute hier, und wenn jemand Hilfe braucht, da muss man diesen Mensch rausbringen (so was passierte mit einem Behinderten, der ohnmächtig wurde, und die Ärzten weigerten sich zu ihm zu gehen, man sollte diesen Mensch mit dem Rollstuhl rausbringen.)
21. Für Menschen in Quarantäne ist Arztbesuch (z.B. Zahnarzt) – etwas Unmögliches. Mir wurde andauenrd gegen meine rasenden Zahnschmerzen die Hilfe verweigert mich zu eibnem Zahnarzt zu lassen, und zum Schluss wurde das sogar auf Corona geschoben.
22. Die hochschwangeren werden auch in Quarantäne gesteckt (vor kurzem ist da eine Schwangerschaft mit Totgeburt beendet).
23. Es gab Fall, wann eine schwangere Frau (im neunten Schwangerschafts Monat) in Quarantäne musste in 5 Stock wohnen. Und Minimum 3 Mal pro Tag musste sie runter und hoch (zum Frühstück, Mittagessen und Abendessen, als auch für medizinischen Check)
24. Schwangere Frauen bekommen auch dieselbe Menge von Essen, wie alle andere (Obwohl das sind schon eigentlich 2 Menschen).
25. Wo es ein Verdacht auf Läuse gab, weil eine Familie ist mit dem Kind gekommen, was Läusebefall hatte, wurden alle Bewohner durch Sozialarbeiter durchgesucht, alle wurden mit denselben Handschuhen geprüft. Auf die Fragen, ob es normal sein soll, haben die Sozialarbeiter gesagt, dass die haben nicht genügend Geld, um für jeden Mensch neue Handschuhen zu benutzen, und die Krankenschwester meinten, dass es Übertragung auf solche Weise unmöglich sei. Außerdem, keiner durfte Gebäude verlassen, bevor man nicht geprüft wurde.
26. Lange Schlange bei Geldausgabe. Um 50 Euro Taschengeld zu bekommen sitzt man bis 3 Stunden in einem mit Menschen überfüllten Saal, dabei unbedingt im Mundschutz (auch schwangere Frauen und Frauen mit Kinder).
27. Noch schlimmeres kann man bei Essensausgabe beobachten. Insgesamt wohnen zur Zeit in 3 Gebäuden der EAE rund 600 Menschen. Davon die meisten im single-Haus und Familien-Gebäude und andere sind in Quarantäne. Also rund 350-400 Menschen inklusive Kinder kommen zur gleiche Zeit und warten auf Essensausgabe – demnächst passieren oft Gewaltausbrüche, Männer prügeln sich, Alarm wird ausgelöst.
28. Dieselbe Situation ist mit Ausgabe von Hygienemitteln. Die Ausgabe von Hygienemitteln findet 1 Mal pro Woche statt. 1 Stunde. Die Leute kommen schon vor 20-30 Minuten und stehen im Flur vor dem Zimmer von Sozialarbeiter.
29. Die Toiletten sind im schrecklichen Zustand. Nämlich die sind kaputt - um zu spülen braucht man die Hand in Spülkasten stecken.
30. Viele Menschen sind zum Nichtstun gezwungen. Die Deutsche Kursen sind ständig voll. Es gibt ja ein Paar Werkstätte, aber da passen maximal 10-20 Leute rein. Und Computerkurs – mit 2 Laptops. Und was ist mit anderen 580 Menschen? Mein Vorschlag mit Bücherregal wurde abgelehnt, da es im Flur nicht stehen darf und kein extra Zimmer dafür gibt.

 
 
 

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